Die Orchidee eine Pflanze der Superlative

Die Orchidee eine Pflanze der Superlative – Am 5. September ist der Internationale Tag der Orchidee

Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit gibt es jedes Jahr unzählige besondere Themen-, Aktions- und Gedenktage. Manche sind eher skurril und mit einem gewissen Augenzwinkern zu betrachten, etwa der „Sprich wie ein Pirat Tag“ am 19. September. Andere wurden eingeführt, um den Blick auf ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen zu lenken. So findet man im gleichen Monat auch den „Tag der Rechte des Kindes“ oder den „Weltfriedenstag“. Und noch andere sollen ein interessantes Thema in den Fokus rücken, welches den Menschen Freude bringt. Hierzu zählt beispielsweise der „Internationale Tag der Orchidee“, der seit 2012 immer am ersten Donnerstag im September begangen wird. Und tatsächlich gibt es viele Gründe diese besondere Blume zu feiern …

Zahlen, Daten, Fakten

Mit mehr als 25.000 in der Natur vorkommenden Arten, die in etwa 900 Gattungen unterteilt wurden, bilden Orchideen die zweitgrößte Pflanzenfamilie der Erde. Sie wachsen – mit Ausnahme der Antarktis – auf jedem Kontinent und sind außer in Wüsten in jeder Klimazone anzutreffen. Selbst oberhalb des nördlichen Polarkreises kann man sie finden. Der Großteil der Arten ist allerdings in den tropischen und subtropischen Regionen Südamerikas und Asiens beheimatet.

Laut „Guinness-Buch der Rekorde“ ist die Tiger-Orchidee (Grammatophyllum speciosum) die größte Orchideenart der Welt. Sie ist in den Regenwäldern Ostasiens weit verbreitet und ihr aufrechtstehender Blütenstand, an dem etwa 40 Blüten erscheinen, kann bis zu zweieinhalb Meter hoch werden.

Der Titel „Kleinste Orchideenblüte der Welt“ ist heiß umkämpft: Lange galt eine Bewohnerin Guatemalas (Lepanthes oscarrodrigoi) als alleinige Anwärterin. Die Pflanze wächst dort auf den Zweigen von Büschen und ist selbst in voller Blüte kaum zu sehen. Das ist kein Wunder, immerhin haben die Blüten lediglich einen Durchmesser von 0,5 Millimeter. 2015 bekam die Zwergin jedoch Konkurrenz: Da wurde in Brasilien eine ebenso kleine Orchideenblüte (Campylocentrum insulare) entdeckt.

Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelten sich Orchideen zur Handelsware. Der europäische Hoch- und Geldadel war bereit, stattliche Summen für exotische Pflanzen zu zahlen. Abenteurer bereisten daher die entlegensten Regionen der Welt, um unbekannte Arten zu entdecken. Erste Zuchterfolge mit Orchideen erzielte man in Europa ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert. Mittlerweile gibt es dank gezielter Kreuzungen über 150.000 neue Sorten und die Blütenschönheiten sind zu Verkaufsschlagern geworden, die sich fast jeder leisten kann. In Deutschland waren Orchideen mit einem Marktanteil von über 30 Prozent auch im letzten Jahr wieder die Top-Seller unter den blühenden Topfpflanzen.

Die absolute Nr. 1 auf der Beliebtheitsskala sind Orchideen der Gattung Phalaenopsis. Ihre Blüten, die an langen Rispen erscheinen, erinnern an einen Schwarm bunter Falter, weshalb sie auch Schmetterlingsorchideen genannt werden. Das Angebot an Phalaenopsis ist riesig und jedes Jahr kommen zahlreiche neue Züchtungen auf den Markt. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und diversen Farben. Manche schmücken sich sogar mit interessanten Mustern: Die Blüten sind gepunktet, getigert oder zeigen einen Farbverlauf zum Rand hin. Im Vergleich zu anderen Orchideen blühen Phalaenopsis am häufigsten und am längsten.

Auf der Liste der teuersten Blumen weltweit finden sich auch heute noch Orchideen, etwa die Rothschilds Pantoffel-Orchidee (Paphiopedilum rothschildianum), deren grüne Blütenblätter sich mit roten Punkten zieren. Sie wächst ausschließlich im Nationalpark Kinabalu auf der Insel Borneo und darf eigentlich nicht gehandelt werden. Da sie auf dem Schwarzmarkt Preise von rund 6.000 Euro erzielt, wird sie auch „Gold von Kinabalu“ genannt. Eine von Menschenhand gezüchtete Blume übertrifft diesen Kurs allerdings noch: Die Shenzhen Nongke Orchid, die nach einer Universität in China benannt ist, wo sie im Labor entstand. Sie kostet um die 250.000 Euro. Die Orchidee braucht etwa fünf Jahre, um zu blühen und soll einen delikaten Geschmack haben.

Die größte Orchideensammlung der Welt kann man im „National Orchid Garden“ in Singapur bestaunen. Er ist Teil des Botanischen Gartens des asiatischen Stadtstaats. Über 1.000 verschiedene Orchideenarten werden hier ausgestellt, über 20.000 Pflanzen insgesamt. Neuzüchtungen werden in Singapur üblicherweise nach Staatsgästen benannt. Diese Ehre wurde 2022 beispielsweise auch Olaf Scholz zuteil. Den Namen des Kanzlers trägt seiher eine rotblühende Renanthera-Orchidee.

Am 5. September sollte es natürlich nicht nur um Zahlen, Daten und Fakten gehen. Viel schöner ist es doch, wenn Sie den „Internationalen Tag der Orchidee“ nutzen, um einen lieben Menschen mit einer solchen Blume zu überraschen. Für weitere Informationen, Tipps und Anregungen rund um Orchideen besuchen Sie www.orchidsinfo.eu oder den Instagram-Account Orchidsinfo.

 

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Quelle: GPP
Fotocredits: orchidsinfo