Digitale Zukunft im ländlichen Raum

Digitale Zukunft im ländlichen Raum

Ausgebuchte Veranstaltung des Mittelstand-Digital Zentrums Ländliche Regionen am 20. November in der Fachhochschule Südwestfalen

Meschede: Rund 100 Gäste besuchten am 20. November die Zukunft Digital 2024 des Mittelstand-Digital Zentrums Ländliche Regionen in der Fachhochschule Südwestfalen. Die ausgebuchte Veranstaltung in Meschede stand unter dem Motto „Landpartie 5.0: Neue Arbeitswelten gestalten!“.

Für die Teilnehmenden gab es Digitalisierung zum Anfassen und Ausprobieren. „Wir wollen nicht nur über Digitalisierung reden“, erklären Organisatorin Juliana Kleffner und Projektkordinator Prof. Dr. Elmar Holschbach von der Fachhochschule Südwestfalen. „Hier geht es darum, Themen umzusetzen, die ein Unternehmen in der Praxis hat.“ Bereits über 35 Umsetzungsprojekte in Unternehmen kann das Mittelstand-Digital Zentrum vorweisen. Eine ganze Reihe davon stellten die im Zentrum zusammenarbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor. Mit Workshops, Planspielen oder Demonstratoren vertreten waren die Partner des Zentrums: das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik, die Fachhochschule Südwestfalen, die Ruhr-Universität Bochum und die Universität Siegen.

Inhaltlich ging es um Fachkräftegewinnung, neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) oder Nachhaltigkeit – Themen und Herausforderungen, die aktuell mittelständische Unternehmen bewegen. So konnten Gäste der Tagung Bekanntschaft mit Paula, der Pflege-Roboterin oder On-KI, dem Onboarding-Chatbot schließen. Den Namen Paula haben Seniorinnen und Senioren in einem Pflegeheim ausgewählt, in dem Paula seit 2017 eingesetzt wird. Hier steht sie beispielsweise als Partnerin für Memory-Spiele zur Verfügung, singt oder tanzt für ihr Gegenüber. „Paula ist ein Sozio-Informatik-Projekt der Universität Siegen“, berichtet Mehrbod Manavi. Sie ergänze das Betreuungsangebot des Pflegeheims und habe sich vor allem in der Corona-Pandemie bewährt, als Abstandsregeln zu Personal und Mitbewohnern eingehalten werden mussten.

On-KI steht vor allem neuen Mitarbeitenden in Unternehmen zur Verfügung. „Ihn kann man in den ersten Wochen im Unternehmen alles fragen, was man über den neuen Arbeitgeber wissen möchte“, erklärt Projektmanagerin Katharina Schuchardt. Arbeitszeit- und Homeoffice-Regelung, Kantinenspeiseplan oder Arbeitsschutzmaßnahmen – On-KI kann alle Fragen beantworten auf die er mittels Künstlicher Intelligenz trainiert ist und das in allen Sprachen. Der Chatbot soll den persönlichen Kontakt mit anderen Beschäftigten nicht ersetzen, sondern beispielsweise Menschen mit Migrationshintergrund den Einstieg erleichtern.

Paula und On-KI sind nur zwei Beispiele, wie Unternehmen sich digitale Technologien zu Nutze machen können. Die Zukunft Digital 2024 bot zahlreiche weitere an, von Planspiel Industrie 4.0 über KI-Bilderkennung zur Qualitätssicherung, KI in der Forstwirtschaft bis hin zur Gesundheitsapp. „Wir würden uns freuen, wenn heute jeder Besuchende zwei, drei Ideen mitnimmt, wie sich digitale Technologien im eigenen Unternehmen einsetzen lassen“, wünscht sich Professor Holschbach. „Zudem ist unser Ziel, dass sich Unternehmen untereinander vernetzen und voneinander lernen.“

Mittelstand-Digital Zentrum Ländliche Regionen

Das Mittelstand-Digital Zentrum Ländliche Regionen gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk. Das Mittelstand-Digital Netzwerk bietet mit den Mittelstand-Digital Zentren und der Initiative IT-Sicherheit in der Wirtschaft umfassende Unterstützung bei der Digitalisierung. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren von konkreten Praxisbeispielen und passgenauen, anbieterneutralen Angeboten zur Qualifikation und IT-Sicherheit. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ermöglicht die kostenfreie Nutzung und stellt finanzielle Zuschüsse bereit.

Mehr Informationen unter digitalzentrum-lr.de.

 

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Quelle: Fachhochschule Südwestfalen
Bild: Katharina Schuchardt von der FH Südwestfalen mit On-KI, dem Onboarding-Chatbot
Fotocredits: Christian Klett, FH Südwestfalen