„Bezahlbares Wohnen für alle sichern“ – DGB Südwestfalen fordert Mietenstopp und gezielten Ausbau des sozialen Wohnungsbaus
Südwestfalen: Am bundesweiten Aktionstag „Mietenstopp“ schlägt der Deutsche Gewerkschaftsbund in Südwestfalen Alarm: Die Mietpreise steigen seit Jahren – und gerade für junge Menschen, Auszubildende und Beschäftigte mit mittleren Einkommen wird Wohnraum zunehmend unerschwinglich. Die DGB-Kreisverbände in Siegen-Wittgenstein, Olpe und dem Hochsauerlandkreis fordern gemeinsam entschlossene politische Maßnahmen gegen die Mietpreis-Spirale.
„Wer arbeitet, muss auch wohnen können – bezahlbar und in der Nähe des Arbeitsplatzes“, sagt Bulut Surat, DGB-Kreisvorsitzender Siegen-Wittgenstein. „Gerade in strukturell starken Regionen wie Südwestfalen brauchen wir Wohnraum, der auch für Azubis, Berufseinsteiger*innen und Familien mit normalem Einkommen bezahlbar ist. Ansonsten fehlt uns in Zukunft die Basis für eine stabile Fachkräftesicherung vor Ort.“
In vielen Städten und Gemeinden der Region übersteigen die Mietpreise längst das, was junge Menschen und Beschäftigte stemmen können. Die Folge: Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, Pendelzeiten wachsen, Fachkräfte ziehen weg.
André Arenz, DGB-Kreisvorsitzender Olpe, betont: „Ein Mietenstopp wäre ein wichtiges Signal – als Atempause für Mieterinnen und Mieter. Es geht um faire Bedingungen und darum, die Menschen nicht allein mit den Marktmechanismen zu lassen. Der Staat muss hier aktiv gestalten und nicht nur auf den Markt hoffen.“
Zusätzlich zum Mietenstopp spricht sich der DGB für einen konsequenten Ausbau des sozialen und öffentlich geförderten Wohnungsbaus aus – auch in ländlichen Regionen. Wohnungsgenossenschaften und kommunale Wohnungsunternehmen müssten dabei gezielt unterstützt werden.
Dietmar Schwalm, DGB-Kreisvorsitzender im Hochsauerlandkreis, ergänzt: „Wohnen ist ein Grundrecht – kein Spekulationsobjekt. Wir brauchen endlich eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit, die dauerhaft bezahlbare Mieten sichert. Kommunen sollten Grundstücke nicht einfach an den Meistbietenden verkaufen, sondern für dauerhaft bezahlbaren Wohnraum vorhalten.“
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:
Im Kreis Siegen-Wittgenstein sind die Angebotsmieten seit 2018 um rund 25 Prozent gestiegen – von durchschnittlich 7,50 Euro/m² auf 9,40 Euro/m² im Frühjahr 2024. Auch im Kreis Olpe und im Hochsauerlandkreis liegen die Mieten inzwischen bei durchschnittlich rund 9 Euro/m² – mit weiter steigender Tendenz.
(Quelle: empirica Preisdatenbank, VALUE Marktdaten, 2024)
Der gemeinsame Appell der drei Kreisvorsitzenden:
„Es braucht eine verlässliche und sozial gerechte Wohnraumpolitik – mit klaren Regeln und öffentlicher Verantwortung. Bund, Land und Kommunen sind in der Pflicht, Wohnraum als Teil der Daseinsvorsorge zu behandeln. Südwestfalen darf nicht zur Wohn-Hürde für junge Menschen und Beschäftigte werden – sondern muss bezahlbar und attraktiv bleiben.“
Hintergrund: Der bundesweite Aktionstag „Mietenstopp“ wird von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis getragen – darunter Gewerkschaften, Sozialverbände und Mieterinitiativen. Ziel ist ein sechsjähriger Mietenstopp sowie eine nachhaltige Kehrtwende in der Wohnungsbaupolitik.
Mehr zur Kampagne: www.mietenstopp.de
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Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund NRW – Region Südwestfalen
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