Kampf gegen Jugendgewalt in Halle: Justiz stößt auf Hürden
Beim Kampf gegen Jugendgewalt in Halle kann die Justiz Erfolge vorweisen, stößt bei der Strafverfolgung jedoch auch auf Hürden. Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung aus Halle in ihrer Samstagausgabe. In Sachsen-Anhalt spitzt sich die Gewalt durch Jugendbanden seit dem Vorjahr zu, Brennpunkt ist die Stadt Halle. Nach Angaben des Innenministeriums in Magdeburg wurden hier bisher rund 700 Ermittlungsverfahren meist wegen Raubüberfällen durch Jugendliche eingeleitet. Etwa 25 bis 30 Prozent dieser Fälle werde angeklagt, sagte Heike Geyer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Halle, der MZ. Meist falle vor Gericht dann auch ein Urteil. „Die Jugendrichter verhandeln wie verrückt“, sagte Geyer.
Viele Verfahren müssten jedoch eingestellt werden. Denn laut der Oberstaatsanwältin sind die Beschuldigten aus der Jugendszene oft unter 14 und damit nicht strafmündig. In diesen Fällen ist ein Strafprozess nicht möglich, sie werden meist an das Jugendamt übergeben. Bei Anzeigen gegen Unbekannt lasse sich zudem oft kein Täter ausmachen, sagte Geyer. Sie betonte aber: Ein Kern von etwa zehn Intensivtätern sei verurteilt worden. Auch das Amtsgericht Halle meldete Dutzende Urteile. „Die Justiz hat schon immer gehandelt“, sagte Geyer.
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Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, Marc Rath
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