IHK-Sommertour: NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur besucht Hidden-Champions

IHK-Sommertour: NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur besucht Hidden-Champions

Werl/Wickede/Sundern: Tiefstkälte-Kammern, Spezialprofile, medizinische Untersuchungsstühle – so abwechslungsreich wie diese Produkte ist auch die industrielle Struktur in der Region Hellweg-Sauerland. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur machte sich am vergangenen Donnerstag auf den Weg, um die Erfolge, Chancen und Herausforderungen der regionalen Wirtschaft kennenzulernen. Sie besuchte die Unternehmen Gebhardt Stahl in Werl, Schmitz medical in Wickede und L & R Kältetechnik in Sundern. Damit folgte sie schon zum zweiten Mal der Einladung der IHK Arnsberg, Hellweg-Sauerland in die Region.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Südwestfalen und besonders die Region Hellweg-Sauerland sind wichtiges Zentrum des Verarbeitenden Gewerbes und mit zahlreichen Hidden Champions ein starker Pfeiler des Industriestandortes Nordrhein-Westfalen. An den Stationen der IHK-Sommertour wird deutlich, dass die Unternehmen hier längst dabei sind, die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Region für die Zukunft zu sichern und auszubauen.“

Dem Unternehmen L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG konnte die Ministerin bei ihrem Besuch offiziell die Weltmarktführer-Urkunde überreichen. Das Unternehmen war im Frühjahr von der IHK Arnsberg neu als Hidden Champion in Südwestfalen identifiziert worden. In den rund 30 Jahren des Bestehens hat sich L & R als Spezialist für Industriekälteanlagen, Tieftemperaturtechnik, Steuerungstechnik und den risikofreien Betrieb von Rückkühlanlagen und Kühltürmen etabliert. Die in Sundern-Hachen projektierten Anlagen werden individuell für Anwendungsfall und Temperaturniveau entwickelt und gefertigt. „Neben Zuverlässigkeit sind dabei Energieeffizienz und ein nachhaltiger Betrieb über die gesamte Anlagenlebensdauer von zentraler Bedeutung“, erläuterte Geschäftsführer Burkhard Rüssmann der Ministerin. Gemeinsam mit seinem Sohn Sebastian Rüssmann stellte er der Landespolitikerin das Unternehmen vor.

Neubaur bei LR Kaeltetechnik

Eine im Weltmarkt führende Position hat L & R Kältetechnik bei Hochleistungs-Kältekammern inne. 1995 wurde erstmals eine Tieftemperatur-Kälteanlage für Kältetherapie entwickelt, die mittlerweile unter dem Markennamen Art of Cryo vertrieben wird. Mit einem Temperatur-spektrum bis minus 110 Grad Celsius werden diese Anlagen vor allem in der Ganzkörper-Kälte-Anwendung eingesetzt. „Bei der L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG in Sundern-Hachen habe ich mich davon überzeugt, wie selbstverständlich die Unternehmen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit inzwischen im Betrieb und in ihren Planungen berücksichtigen“, so Mona Neubaur.

Für Energie-Effizienz im Fensterbau sorgen die Produkte der Gebhardt Stahl GmbH, die wie Ihre Muttergesellschaft Gebhardt Group in Werl sitzt. „Unsere thermisch getrennten Profile tragen maßgeblich dazu bei, die Wärmeleitung von Fenstern weiter zu reduzieren“, erklärte Ralf Neuhaus, langjähriger Geschäftsführer der Gebhardt Stahl GmbH. Das Unternehmen stellt kaltgewalzte Stahl- und Metallprofile sowie Spezialprofile her. Diese werden in der Bauwirtschaft neben Fenstern auch bei Lüftungsanlagen, in Luftkanälen oder als Unterkonstruktion von PV-Anlagen und in weiteren Bereichen eingesetzt.

Doch nicht nur die Produkte sollen bei der Energieeffizienz der Gruppe helfen. Karin Feuerbaum, CFO und Geschäftsführerin der Gebhardt Group: „Wir haben die Weichen dafür gestellt, unsere eigenen Prozesse klimaneutraler zu gestalten und sehen in der Zusammenarbeit mit der Politik eine wichtige Grundlage, um auch zukünftig erfolgreich und nachhaltig wirtschaften zu können“. Mona Neubaur: „Die Gebhardt Stahl GmbH aus Werl ist wie zahlreiche Mittelständler in Südwestfalen auf dem Weg, ihren Herstellungsprozess schrittweise in Richtung Klimaneutralität zu transformieren – dazu noch für Produkte, die beim Energiesparen helfen.“

Überall auf der Welt vertrauen Ärzte und Mediziner in Universitätskliniken und Krankenhäusern auf die gynäkologischen und urologischen Untersuchungsstühle oder das Videokolposkop von SCHMITZ medical GmbH. Das Familienunternehmen mit Sitz in Wickede (Ruhr) zählt somit zu den weltweit führenden Anbietern dieser medizinischen High-Tech-Produkte.

Beim Weltmarktführer SCHMITZ medical entstehen Operationstische, Untersuchungsstühle, Patiententransporter oder medizinisches Mobiliar. Die designorientierte Herangehensweise hat dem Unternehmen bereits mehrere internationale Auszeichnungen eingebracht und unterstreicht deren Anspruch, nicht nur funktionale, sondern auch ästhetisch überzeugende Produkte zu entwickeln. Mona Neubaur: „Als weltweit führender Anbieter medizinischer High-Tech-Produkte ist die Schmitz Medical GmbH aus Wickede (Ruhr) ein Beispiel für die vielen hochinnovativen Familienunternehmen der Region.“

Als künftige Herausforderung für das Unternehmen zeichnet sich weiterhin die EU-Medical Device Regulation-Richtlinie ab mit den damit verbundenen bürokratischen und finanziellen Aufwendungen. „Damit wir weiter innovativ bleiben können, muss auf EU-Ebene ein vernünftiger Kompromiss zwischen notwendiger Regulierung von Medizinprodukten und unternehmerischer Flexibilität erhalten bleiben“, forderte Geschäftsführer Friedrich Schmitz.

Neubaur bei Schmitz medical

 

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Bild Von links: Jörg Nolte (IHK-Hauptgeschäftsführer), Ralf Dahmer (CEO Gebhardt Holding GmbH), Dirk Thörner (Geschäftsführung Gebhardt-Stahl GmbH) Heiner Frieling (Landtagsabgeordneter), Ralf Neuhaus (Geschäftsführung Gebhardt-Stahl GmbH), Mona Neubaur (Wirtschaftsministerin), Karin Feuerbaum (CFO Gebhardt Holding GmbH), Andreas Knappstein (IHK-Präsident), Jan Schnellhammer (Head of Technology Gebhardt Holding GmbH).
Quelle: Industrie- und Handelskammer Arnsberg Hellweg-Sauerland
Fotocredits: Wolfgang Detemple