Wasser spielt im Stadtbild der Stadt Warstein eine dominante Rolle …

Mit dem Projekt “Möhne Life” hat der Kreis Soest unter anderem auf Warsteiner Stadtgebiet naturnahe Gewässerstrukturen geschaffen.

Wasser spielt im Stadtbild der Stadt Warstein eine dominante Rolle: Unzählige Bäche entspringen hier, verschwinden teils im karstigen Untergrund, treten an anderer Stelle wieder in Erscheinung und münden schließlich in kleine Flüsse wie die Wäster (aus der im weiteren Verlauf auf Belecker Gebiet die Wester wird) und die wiederum mündet in die Möhne. Kein Wunder also, dass auch die Re- naturierung von Flusslandschaften im Stadtgebiet intensiv vorangetrieben wird: Im Projekt “Möhne Life” hat der Kreis Soest unter anderem auf Warsteiner Stadtgebiet naturnahe Gewässerstrukturen geschaffen. Entstanden sind atemberaubend schöne Auenlandschaften, in denen Schwarzstörche, Mädesüß-Perlmutt- falter oder Fieberklee besichtigt werden können. Man erreicht sie am besten mit dem Rad auf dem Möhnetalradweg. Um die Wanderung von Fischen zu ermöglichen, gibt es an der Wäster mehrere Fischtreppen sowie Rena- turierungen der Wester in Belecke. Ein besonderes Kleinod ist der Bul- lerteich im nördlichen Bereich des Orts- teils Warstein. Seinen Namen hat der beschauliche Teich von den aufsteigen- den Blasen erhalten, die auf das Entstehen von natürlicher Kohlensäure im vorhandenen Kalkstein schließen lässt. Direkt gegenüber liegt die Trockelsknäppchen-Quelle, die beim Bau eines Luftschutzbunkers im Kalksteinfels im Zweiten Weltkrieg gefunden wurde. Sie kann heute, dank des Vereins Freunde des Bullerteichs e.V., durch Fenster besichtigt werden.

29.03. Warstein Bullerteich

Überhaupt liegt die Stadt Warstein auf einem Jahrmillionen alten Korallenriff, das heute als sogenannter Massenkalk sichtbar ist:

Einfließendes Wasser hat über viele Jahrtausende hinweg die Bilsteinhöhle und ihre märchen- haften Stalagmiten und Stalagtiten geschaffen. Ebenfalls im Bilsteintal kann man bei gewissen Wetterlagen beobachten, wie der Bilsteinbach am Fuße des Bilsteinfelsens ver- schwindet und in einer Karstquelle am Höhlenparkplatz wieder austritt. Albert Cramer senior entdeckte 1928 die Kaiserquelle am Rande des Arnsberger Waldes in der Nähe der heutigen Waldparkbrauerei. Das besonders weiche Brauwasser ließ die Entscheidung reifen, sich auf Bier nach Pilsener Brauart zu spezialisieren.

Insgesamt hat der Warstein-Kallenhardter Massenkalk überregionale Bedeutung: Zum einen dient er verschiedenen Unternehmen als Steinbruch zum Steinabbau. Einige ehema- lige Steinbrüche füllen sich wieder mit Wasser und werden so zu neuen Biotopen, wie beispielsweise der Drewer Steinbruch nördlich von Belecke, den man von einer Aussichtsplattform aus besichtigen kann. Zum anderen erhalten fast 100.000 Menschen im Kreis Soest Trinkwasser bester Qualität aus den Karstquellen Bullerteich, Hillenberg und Lörmecke. Die Entnahme beträgt jährlich fast sieben Millionen Kubikmeter.

Auch zur Energiegewinnung (Wasserkraft) hat das Wasser in der Stadt Warstein eine lange Geschichte. Hammerwerke, Sägewerke und Getreidemühlen wurden durch das warme Wasser der Wäster/ Wester angetrieben und sorgten für Wohlstand in der Stadt.

Auch heute wird an Wester und Möhne noch Wasserkraft gewonnen: Die Wasserräder und Turbinen an Stütings Mühle in Belecke, der Biomühle Eiling in Sichtigvor und beim Haus Dassel sind immer im Betrieb.

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Quelle: Stadt Warstein, Jeroen Tepas, Leiter Stadtmarketing Warstein
Fotocredits: Stadt Warstein / Stadtmarketig Warstein e.V.